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Franz Fehrenbacher:
DIE ORTSVORSTEHER VON SCHRAMBERG
Schultheißen, Stadtschultheißen, Bürgermeister und Oberbürgermeister
seit 1805, dem Anschluß an Württemberg
Fortsetzung des Artikels in Heft Nr. 1, in
dem über die Ortsvorsteher bis 1867, dem
Jahr der Stadterhebung, berichtet wurde.
Durch allerhöchste und gnädigste Entschließung
Seiner Majestät, des Königs Karl von Württemberg
, erhielt das im Jahre 1547 auf Antrag
von Rochus Merz durch Kaiser Karl V. zur
Marktgemeinde erhobene Schramberg das Prädikat
Stadtgemeinde. Damit wurde der im Jahre
1862 zum Schultheiß gewählte German Waller
Stadtschultheiß der Stadtgemeinde
Schramberg.
Die Stadt Schramberg zählte in jenem Jahre
1475 männliche und 1652 weibliche, insgesamt
3127 Einwohner. Dem Gemeinderat gehörten
seinerzeit German Waller als Vorsitzender sowie
die Herren Stadträte Bollinger, Kunz, Hils,
Sohmer, Haas, Bauer und Brucker an. Der Bürgerausschuß
setzte sich zusammen aus den Herren
Waller, Schlauder, Eisenmann, Haas und
Maurer.
Dem katholischen Geistlichen, Pfarrer Wüllenbücher
, der zugleich auch Schulinspektor war,
stand die im Jahre 1841-1843 erbaute Kirche
St. Maria zur Verfügung. Die noch junge evangelische
Gemeinde mußte sich zu dieser Zeit mit
einem Betsaal auf der Bocksburg begnügen. Als
Seelsorger wirkte Pfarrverweser H. Mann.
In den beiden Schulhäusern (vorderes und hinteres
Burgschulgebäude) unterrichteten auf der
1. Schulstelle J. B. Braun, auf der 2. Schulstelle V.
Nagel (diese beiden Stellen waren Patronatsstel-
len, d.h. Lehrer für diese Stellen konnten nur
mit Einwilligung des Grafen ernannt werden).
Die weiteren Lehrer waren Herr Haas, Herr
Späth und Herr Metzger. Der 1840 gegründeten
Realschule stand im Jahre 1867 Reallehrer German
vor.
Stadtschultheiß German Waller (1867 - 1878)
Dem Stadtschultheiß standen in der Stadtverwaltung
als Ratschreiber und Verwaltungsaktuar
A. Gottschick, als Stadtpfleger L. Sohmer und
als Armenpfleger L. Haas zur Seite. Stadtarzt war
zu dieser Zeit Dr. Stemmer, die Apotheke leitete
Dr. Knieß.
An Industrie gab es die im Jahre 1820 von Isidor
Faist gegründete Majolikafabrik, nun unter der
Leitung von Georg Faist. Hier war man eben
daran, ergänzend zu den 15 Wasserrädern eine
Dampfmaschine mit 16 PS einzubauen.
Die meisten Arbeitskräfte waren in der Strohmanufaktur
J. P. Haas & Cie. tätig, wo zu den
2 000 im Betrieb Arbeitenden noch mehrere
tausend Heimarbeiter in den umliegenden Gemeinden
kamen. Über 40 Beschäftigte wies zu
dieser Zeit schon die Fa. Chr. Schweizer u.
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